
Kiezpoesie, verschwendete Jugend und durchzechte Nächte: Dennis Kiss veröffentlicht sein neues Album Vielleicht für ein paar Stunden, doch ich bin nicht diese Person
VÖ: 17.10.2025 via popup-records
Mit seinem zweiten Album Vielleicht für ein paar Stunden, doch ich bin nicht diese Person (VÖ: 17.10.2025 via popup-records) erzählt Dennis Kiss aus dem Tagebuch eines Streuners von durchzechten Nächten, dunklen Gedanken und der Ekstase, die dazwischen liegt. Auf sein Debüt Norddeich Mole (2023), einem Indie-Coming-of-Age-Album, zwar melancholisch, doch stets hoffnungsvoll, folgt mit dem Nachfolger nun ein Szenenwechsel: Weg von der träumerischen Nordsee und hinein in die düstere Hamburger Nacht.
Vielleicht für ein paar Stunden, doch ich bin nicht diese Person ist ein Album aus Fledermaus-Perspektive; es handelt von der Nacht und dem Verschwinden in all seinen Formen. Der Sänger erzählt von wilden Nächten durch Kiez-Spelunken, Exzessen in Backstages und dem seelischen Aufprall am Morgen danach. Dennis Kiss ist erwachsen geworden und sein Blick auf die Welt zynischer. Nachdenklich und beobachtend gelingt es dem Hamburger, die Welt unverkennbar in seiner eigenen Sprache zu zeichnen. So entsteht etwas wie „Kiezpoesie“ - so düster wie Hamburg im Nebel. Es ist ein Album für die Stadt, in der es entstanden ist.
Im Laufe des Jahres gab der Dennis Kiss bereits einen vielversprechenden Einblick in seinen zweiten Longplayer: durch die bereits veröffentlichten Singles "Kiezmond" (24.01.), "Tekken 4" (21.03.), "Bleib bei mir" (23.05.), der Doppelsingle "Afterhour" & "Silhouette" (18.07.) sowie der letzten Vorabauskopplung "Gewitterwolken, pt.2", (10.09.), in denen sich die Richtung seines musikalischen Schaffens bereits abzeichnete: verzerrte Gitarren, treibende Drums - düster und zugleich melancholisch. Von Indie-Rock über Post-Punk bis hin zu Shoegaze-Balladen beweist Dennis Kiss die Vielfalt, die er mit seinem zweiten Album aufzeigt.
Der Indie-Rock-Künstler wandert auf dem leuchtenden Pfad der Hamburger Schule, wie etwa der Rolling Stone über das Debüt-Album Norddeich Mole schrieb. Nun ist der Musiker zurück mit neuer Musik und zeigt, dass er sich in den letzten zwei Jahren weiterentwickelt hat. Auf seinem kommenden, zweiten Album klingt Dennis Kiss erwachsener, vielfältiger und auch schwermütiger. Düstere Zeiten brauchen düstere Lieder.
In den vergangenen Monaten spielte sich Dennis Kiss unermüdlich durch die Bühnen des deutschsprachigen Raumes, darunter im Vorprogramm von Betterov, Madsen oder Sportfreunde Stiller. In seiner Wahlheimat Hamburg hat er in den vergangenen zwei Jahren, gemeinsam mit dem Produzenten Hannes Wolf, an seinem zweiten Album gearbeitet, welches nun am 17. Oktober bei popup-records erscheint. In Hamburg pulsiert derweil eine Szene, die stark geprägt von den Bands der Hamburger-Schule-Ära der Neunziger, deren Karrieren damals hier begannen. Gut zwei Jahrzehnte später ist nun eine neue Welle an Künstler*innen und Bands hereingebrochen. Und Dennis Kiss und die Neue Hamburger Schule sind voneinander kaum zu trennen.
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